Der Revo ist wie erwähnt ein tolles Gerät, aber auch er hat Schwächen.:
Das Phänomen, daß sich das Gerät bei Erzeugen eines Sounds abstellt und sich nicht wieder einschalten lässt ist nicht wenigen Nutzern bekannt. Es kursieren diverse Spekulationen über die Ursachen und ich trage
hier nun meinen Standpunkt zu dem Thema bei.
Die wahre Ursache liegt meines Erachtens darin, daß die Leiterbahnen des Folienkabels zwischen der Lade- und der Hauptplatine mit der Zeit brechen. Mehr zu dem Thema hier.
Aber nun zum Thema Akku:
Der Revo besitzt eingebaute NiMh-Akkus im Format Micro (AAA). Die Dockingstation (DS), mit der die Verbindung zum PC aufgebaut wird, dient auch als Stromversorgung, indem das Netzteil an dem seriellen
Stecker der Dockingstation angeschlossen wird. Das ist zunächst eine saubere Lösung, da die Kabel verschwinden und der Revo immer schön geladen wird. Aber letzteres ist genau das Problem. Der
Revo wird im Laufe eines Tages mehrfach auf die DS aufgesetzt und wieder heruntergenommen. Zum Installieren von Programmen, Sichern der Daten, Kopieren bestimmter Dateien rauf, beim Verlassen des Raumes
(Meeting oder wichtiger: Kaffepause) wieder runter. Dies stellt lauter kleine Ladezyklen dar, bei denen die Entladeschlußspannung recht hoch ist,( man beachte dabei den Memoryeffekt) von denen ein NiMh-Akku nur einige Hundert aushält. Die Angaben in der Literatur schwanken von 50 bis 750 (Herstellerangaben: 1000x ), je nach Belastung.
Der Revo besitzt, wenn ich nicht irre, Thermofühler, die die Akkus vor Überhitzung und damit vor dem Überladen schützen. Wird aber ein kalter, voller Revo auf die DS gesetzt, beginnt dennoch zunächst
die Schnellladung. Die Akkus könnten deshalb geringfügig überladen werden. NiMH-Akkus sind aber sehr empfindlich gegen Überladen.
Annahme:
Der Revo wird im Schnitt 2 mal pro Tag auf DS gesetzt. Einige Tage garnicht, an anderen wieder öfter. Nach 6 Monaten haben die Akkus bereits 360 Zyklen, wenn auch wie erwähnt keine vollständigen, hinter sich. Darunter befanden sich einige der genannten Fälle von Überladungen.
Dann ist es kein Wunder, daß die Akkus defekt sind.
Wenn auch die Spannung der Akkus, und damit die Akkuanzeige des Revo vielleicht 80% anzeigt, so kann es sein, daß bei Entnahme einer größeren Strommenge, wie etwa bei der Erzeugung von Tönen der Innenwiderstand
der Zellen so hoch ansteigt, und damit die Spannung abfällt, daß das Gerät abschaltet. Es gibt Möglichkeiten, den Memoryeffect der Akkus wieder zu entfernen, aber leider meist nicht dauerhaft. Eine
detaillierte Beschreibung einer solchen Prozedur für den Revo findet sich bei den FAQ´s von Revowelt.
Hier der relevante Ausschnitt, für alle Fälle:
Das Programm ChaDis aufspielen und die Batterie prüfen. Wieder bis 20 % aufladen und total entladen lassen (bei angeschaltetem Display). Dann bis 40 %
aufladen und wieder entladen lassen. Das Ganze bis 100 % wiederholen, in 20 % Schritten. Von 100 % ganz entladen lassen und dann wieder voll laden. Nun wieder
entladen und wieder voll auf 100 % aufladen lassen. Die Zeit bis zum Entladen notieren
- 8 Stunden sind OK (bei angeschaltetem Display), wenn es wesentlich kürzer ist, dann
sind die Batterien defekt. Tip: Den Revo nach Möglichkeit erst unterhalb 85 % wieder
laden, da möglicherweise der Schnelladevorgang nicht stoppt und zur Überladung der Batterien führen kann. Den Ladevorgang am besten bei eingeschaltetem Display und
laufendem ChaDis-Programm durchführen.
Das notwendige Programm findet sich bei Kevin Millican: chaDis, der sich sehr viel Mühe gemacht hat und auch grundsätzliches zum Thema Akkus und zum Ladeverfahren beim Revoverfasst hat.
(in englischer Sprache)
Um das Problem dauerhaft zu entfernen gibt es nur die Möglichkeit die Akkus auszutauschen. Sofern noch eine Garantie besteht, sollte auf keinen Fall das Gerät geöffnet werden.
Die SRS GmbH, Daimlerstr 16, 61352 Bad-Homburg ,Tel: 06172-663180 führt in dem Fall einen Austausch durch. Sollte die Garantie jedoch nicht mehr bestehen, so ist es auch recht einfach das Gerät zu
öffnen. Eine Anleitung findet sich bei Revowelt
Es folgen Zitate aus der Literatur
Aus ‘Batterien und Ladekonzepte’ von
Halaczek/Radecke im Franzis-Verlag (ISBN-7723-4602-2).
S. 125
9.7.1 Memory-Effekt
Die Zellendefekte teilen sich wieder in umkehrbare und nicht umkehrbare auf.
Zu den umkehrbarenzählen der Memory-Effekt und die teilweise Umpolung, zu den nicht umkehrbaren der Verlust von Elektrolytflüssigkeit und der
Kurzschluß. Der Memory-Effekt wurde erstmals bei den NiCd-Zellen festgestellt und untersucht. Er trittaber auch bei der NiMH-Zelle auf. Seine Ursache ist wie erwähnt eine Veränderung der physikalischen
Struktur des aktiven Materials in demjenigen Teil der Elektrode, der mehrere Male hintereinander nicht arbeitet, durch wiederholtes, zu geringes Entladen. Ein Teil der Elektrode, die über einen langen Zeitraum
nicht gebraucht wird(das heißt, die nicht an der Reaktion teilnimmt), verändert ihre Characteristik, wird hochohmiger und schwieriger zu entladen. Das hat zur Folge, daß die Zelle ab einem bestimmten
Entladungszustand einen höheren Spannungsabfall aufweist, also bei einer festgelegten Entladeschlußspannung auch eine niedrigere Kapazität abgibt..... ...Es ist schwierig zu
sagen, nach wie vielen derartigen flachen Entladezyklen dieser Effekt auftritt. Es stellte sich heraus, daß die Entladeschlusspannung hoch (d.h. zwischen 1,20 und 1,1,5V)
sein muß, damit ein merklicher Effekt eintritt... S.111
... - die Metallhydrid-Batterie hat keine Toleranz gegen Überladung. ...
Links zum Thema
http://www.portal-pda.com/guides/revobatt/revobatt.html
kevin.millican.net/Home/RevoBats.htm
www.psionplace.com/articles/2000/10/2000-10-13-Revo-Batteries-.html
home.t-online.de/home/gegie/ni-mh.htm
home.arcor-online.de/jens-rehbein/setronik/akkukunde.htm
www.rrc-ps.de/ger/news/ger_designelektronikeditorial_gr3.htm
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